Die Geschichte der Capoeira

Die Capoeira, auch gern als „Sklaventanz“ oder „Kampf-Tanz-Sport“ bezeichnet…

…die Geschichte der Capoeira begann wohl mit der Zeit der Sklaverei in Brasilien. Afrikaner aus dem ganzen Kontinent Afrikas wurden gefangen genommen, übers Meer verschifft und auf unmenschliche Weise zur Arbeit gezwungen. Als ein Stamm kamen sie in der neuen Welt an, doch zusammen blieben sie nicht. Schnell wurde jeder einzelne afrikanische Stamm getrennt und in ganz Brasilien verteilt. Die Stammes-Zugehörigkeit sollte vermieden werden, um Aufständen vorzubeugen. Neues Land, neue Menschen, neues Leben. Die sogenannten Senzalas, Sklavenunterkünfte, wurden zu einem Schmelztiegel der verschiedensten afrikanischen Kulturen. Dort vermischten sich ihre Tänze, Rhythmen, Gesänge, auch die Traditionen und Sprachen, Geschichten und Religionen zu einer neuen Afro-Brasilianischen Kultur.

Doch der Wunsch nach Freiheit war nie weg gewesen: Die Sicherheit der Nacht abwarten und Flüchten, ein Quilombo war das nächste Ziel. Dörfer mitten im Dschungel, an denen sich freie Sklaven versammelten und versteckt ihr neues Leben begannen. Die Quilombos waren zwar ein Stück wiedergewonnene Freiheit, doch in Frieden lebten die Menschen nicht. Ständige Angriffe und wiederholte Versklavung plagten das tägliche Leben. Mit Gegenangriffen angeführt durch Männer wie Zumbi dos Palmares endete 1888 die Sklaverei. Zumindest auf dem Papier.

Die Ausübung afro-brasilianischer Kultur wurde weiterhin unterdrückt und verfolgt. Besonders die daraus entstandene Capoeira wurde als illegal erklärt und streng bestraft. Praktiziert wurde sie trotz der strengen Bestrafungen weiterhin. Die Capoeira war kriminell, verpönt und warf ein schlechtes Bild auf die, die sie ausübten.

Dass die Capoeira wieder in ein besseres Licht rückte, haben wir einem Mann namens Manuel dos Reis Machado zu verdanken, später bekannt als Mestre Bimba. Er schaffte es, durch eine Vorführung vor dem damaligen Präsidenten die Capoeira wieder zu legalisieren und die erste Academia zu eröffnen.

Von hier aus reiste die Capoeira später an die schönsten Orte der Welt und durchlebte verschiedenste Einflüsse, besonders aus São Paulo. Dort trafen viele Capoeiristas zusammen, welche durch ihre Vielfältigkeit, die Capoeira noch heute beeinflussen. Durch Mestre Ananias nahm zum Beispiel die Brutalität der Roda wieder ab und der Blick wurde wieder auf die Musik und Bewahrung der afro-brasilianischen Kultur gelenkt.

Heutzutage ist die Capoeira ein beliebter, vielfältiger und für jedes Alter geeigneter Sport. Ob an Schulen, Universitäten oder im Verein, wenn man richtig hinsieht, kann man sie entdecken.

 

 

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